Ermordet in Auschwitz: Elsa Broh ( 1893-1943) und Max Broh (1887-1943)

Elsa Broh wurde gemeinsam mit ihrem Mann Max und ihrem 13jährigen Sohn Heinz 1933 in der Messiaskapelle getauft.  Von ihr ist ein Brief erhalten, in dem sie um Taufunterricht bittet und Unterstellungen zurückweist, ihre jüdische Familie wolle sich aus Opportunismus taufen lassen. Von ihrem Wohnbezirk her wäre die Paul-Gerhardt Gemeinde für die Taufen zuständig gewesen (heute Prenzlauer Berg Nord), aber da herrschten die nationalsozialistischen Deutschen Christen, die Taufen von Juden scharf ablehnten.
Elsa Broh arbeitete damals als Haushaltshilfe bei Dr. Franz Kaufmann aus der Bekennenden Kirche in Dahlem, der - selbst Christ jüdischer Herkunft -, verfolgten Juden half und sie versteckte. Dafür organisierte er ein ganzes Netzwerk. Max Broh erhielt von ihm einen gefälschten Postausweis auf den Namen Romann.
Im Januar 1943 tauchte das Ehepaar unter und verließ seine Wohnung in der Bornholmer Straße. Doch im August 1943 wurde Dr. Kaufmann denunziert und mit 50 weiteren Menschen verhaftet. Am 1. September fasste die Gestapo auch Max Broh. Kurz danach wurde das Ehepaar nach Auschwitz deportiert und ermordet. Ihr Sohn überlebte vermutlich. Dr. Kaufmann wurde 1944 im KZ Sachsenhausen erschossen.