02/07/2024 0 Kommentare
Ossip K. Flechtheim-Preis an palästinensisch-israelisches Trainer-Team verliehen
Ossip K. Flechtheim-Preis an palästinensisch-israelisches Trainer-Team verliehen
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Ossip K. Flechtheim-Preis an palästinensisch-israelisches Trainer-Team verliehen
Bei einem Festakt in der Aula der Nelson-Mandela-Schule in Berlin-Charlottenburg am 11. Oktober 2015 verlieh der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg und die Humanismus-Stiftung Berlin den mit 3000 Euro dotierten Ossip-K.-Flechtheim-Preis an Mohamed Ibrahim und Shemi Shabat. Der Politikwissenschaftler und der Erziehungswissenschaftler wurden für ihre Workshops zum Nahostkonflikt ausgezeichnet. Shemi Shabat und Mohamed Ibrahim bieten diese Workshops als palästinensisch-israelisches Trainer-Team für Berliner Lehrer und Multiplikatoren an.
Etabliert wurden die Workshops im Jahr 2008 an der Jerusalemkirche - Forum für interreligiöse Bildung. „Interreligiöse Bildungsworkshops für Jugendliche waren damals ein Novum. Es gab viele Widerstände auf der einen Seite und geradezu spektakuläre Erfolge auf der anderen Seite“, sagte Silke Radosh-Hinder, stellvertretende Superintendentin im Evangelischen Kirchenkreis Berlin Stadtmitte, in ihrer Laudatio am Sonntag. Die Theologin hat die Arbeit der beiden Preisträger in Berlin von Anfang an begleitet. "Rückmeldungen von Lehrern bestätigen, dass die Workshops weitreichende Veränderungen mit sich gebracht haben", sagt Pfarrerin Radosh-Hinder. So wirkten sich die Workshops laut Aussagen der Lehrer positiv auf das Klima der Klasse aus und erreichten, dass bestimmte antisemitische Stereotypen, islamophobe und andere vorurteilsbehaftete Äußerungen der Jugendlichen schlicht verschwinden, ohne dass diese auch nur ein einziges Mal direkt thematisiert worden wären.
Im Lauf der Jahre hatten Shemi Shabat und Mohamed Ibrahim das Konzept auf Grund der zugespitzten politischen Situation angepasst und modifiziert. Inzwischen bietet das Trainer-Duo seine Workshops zum Nahost-Konflikt bei Violence Prevention Network (VPN) an: einem Träger, der gerade im Bereich der Konfliktprävention viel Erfahrung hat.
Das Preisgeld wollen die Trainer spenden: eine Hälfte des Geldes fließt in die medizinische Behandlung eines Kindes einer palästinensische Familie im Libanon. Das Kind liegt mit Verbrennungen dritten Grades im Krankenhaus. Die restlichen 1500 Euro kommt den Flüchtlingen zu Gute, die derzeit mit Hilfe des Kirchenkreis Berlin Stadtmitte untergebracht werden.
Der Ossip-K.-Flechtheim-Preis wird alle zwei Jahre an eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, eine Projekt-Gruppe oder Institution vergeben, die sich für die Verwirklichung humanistischer Werte und Ziele eingesetzt hat.
Foto: ©Humanistischer Verband
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