Superintendent Höcker kritisiert homophobe Aspekte in Debatte über Geiger-Kolleg

Superintendent Höcker kritisiert homophobe Aspekte in Debatte über Geiger-Kolleg

Superintendent Höcker kritisiert homophobe Aspekte in Debatte über Geiger-Kolleg

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Superintendent Höcker kritisiert homophobe Aspekte in Debatte über Geiger-Kolleg

Der evangelische Theologe Bertold Höcker sieht in der Debatte über möglichen Machtmissbrauch am Rabbinerseminar Abraham-Geiger-Kolleg auch schwulenfeindliche Tendenzen. Äußerungen wie, es sei dort „schon immer von Vorteil gewesen, homosexuell orientiert zu sein und ein paar Knöpfe am Hemd mehr offen zu lassen“, seien hochproblematisch, sagte Höcker dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag in Berlin anlässlich der Berliner CSD-Parade, die am Samstag starten soll. Der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Berlin Stadtmitte lebt selbst offen homosexuell und engagiert sich auch an dem Rabbinerseminar.

„Nach meiner Erfahrung gehört es zu den Errungenschaften des Geiger-Kollegs, dass die sexuelle Orientierung dort weder Vor- noch Nachteile mit sich bringt“, sagte Höcker: „Unser Kirchenkreis Berlin Stadtmitte arbeitet seit Jahren eng mit dem Kolleg zusammen.“ Menschen aus dem Kirchenkreis hätten dort Lehraufträge, er selbst gebe dort Fortbildungen zu Fundraising. Er habe dort kein Klima der Angst oder des Machtmissbrauchs erlebt, „sondern einen geschützten Ort, der dabei hilft, die eigene religiöse Identität zu finden und der sorgsam ins Berufsleben geleitet“.

Dass nun wegen sexualisierter Belästigung am Kolleg durch einen schwulen früheren Mitarbeiter alles ins Wanken gebracht werde, sei bedrückend, sagte Höcker. Die Debatte zeige auch „enorme Defizite auf, mit denen queere Menschen im Feld der Religion bis heute zu kämpfen“ hätten. Die Belästigungsvorwürfe am Abraham-Geiger-Kolleg wurden Anfang Mai durch einen Beitrag der Zeitung „Welt“ bekannt. (epd)

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