Lasst Euch nicht entmutigen. Steht weiter als Community fest zusammen. Bleibt stark - für die Liebe. Auf diese Kernbotschaften lässt sich der Gottesdienst am Vorabend des CSD zusammenfassen. Es war ein wirklich Mut machender Gottesdienst, den christliche, muslimische und jüdische Gläubige gemeinsam in der mit regenbogenfarben illuminierten St. Marienkirche begingen, begleitet von der absolut mitreißenden Musik des US-Künstlers Wyn Starks, der für diesen Termin extra seine Europa-Touree unterbrochen hatte. 

Julia Helmke, Berlins neue Generalsuperintendentin, sah ihre Teilnahme am CSD-Gottesdienst am zweiten Tag ihres Amtsantritts in Berlin als Herzensangelegenheit. "Es gibt viele Anfeindungen gegen queere Menschen", sagte sie in einem rbb-Interview, "das widerstrebt unserem Glauben, dass Menschen einzigartig und vielfältig sind und sein wollen." Dagegen wolle man als Kirche seine Stimme erheben. Das bekräftigte Bischof Stäblein in seinem Grußwort ebenso wie Berlins Senatorin Cansel Kiziltepe: Minderheitenrechte zu stärken und zu wahren sei leider keine Selbstverständlichkeit mehr. Deshalb müsse die Gesellschaft mutig und solidarisch sein, so die Senatorin. 

Sehr bereichernd empfanden die etwa 200 Gottesdienstbesuchenden  die Predigtbeiträge aus der jüdischen und muslimischen Community wie auch den Bericht über die Situation queerer Menschen in den USA, den Menschen aus der UCC New York, der Partnergemeinde des Kirchenkreises Berlin Stadtmitte vortrugen.
Der CSD-Gottesdienst konnte so ein wichtiges Signal in die Stadt schicken und sich weiterhin als  festen Termin im Kalender der Stadtöffentlichkeit etablieren. Als Termin, bei dem gerade der queeren Community Mut zugesprochen wird. Mut und Segen und die Bekräftigung, dass nichts stärker ist als die Liebe. 

Bildergalerie zum CDS-Gottesdienst