Drei-Religionen-Kita ensteht in Berlin-Friedrichshain

Drei-Religionen-Kita ensteht in Berlin-Friedrichshain

Drei-Religionen-Kita ensteht in Berlin-Friedrichshain

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Drei-Religionen-Kita ensteht in Berlin-Friedrichshain

Im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg entsteht ab 2023 ein Drei-Religionen-Kita-Haus. Das Gebäude wird auf einem Grundstück der Evangelischen St. Markus-Gemeinde in der Marchlewskistraße 40 nach Entwürfen des Berliner Architekturbüros Stark&Stilb errichtet. 
„Wir freuen uns, einen Ort in so guter Lage innerhalb einer bunten und lebendigen Nachbarschaft gefunden zu haben. Mit der Gemeinde St. Markus haben wir einen starken und aufgeschlossenen Partner an unserer Seite. Auch aus dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg erhalten wir großartige Unterstützung für unser Projekt.“ sagt Pfarrerin Silke-Radosh-Hinder, eine der vier Initiatorinnen des Drei-Religionen-Kita-Hauses. Nach längerer Planungszeit kommt das interreligiöse Bauprojekt mit der Standortfindung einen großen Schritt voran.
„Die erste Idee zu einem Drei-Religionen-Kita-Haus entstand bereits Ende 2014 am Randes eines Treffens des Berliner Forums der Religionen.“, so Rabbinerin Gesa Ederberg. „Die Suche nach einem geeigneten Standort hat einige Zeit in Anspruch genommen. Aber wir glauben an unsere Idee und arbeiten mit Geduld, Flexibilität und Ideenreichtum an ihrer Realisierung.“ 
Der Entwurf für das Drei-Religionen-Kita-Haus kommt von dem Berliner Architekturbüro Stark&Stilb. Das neue viergeschossige Gebäude ist für 135 Betreuungsplätze konzipiert. Es sieht jeweils eine muslimische, eine jüdische und eine christliche Kita auf drei Etagen sowie Begegnungsflächen im Erdgeschoss vor. Hier können auch größere Veranstaltungen mit bis zum 200 Personen stattfinden, wie z.B. Vortragsveranstaltungen, Kinovorführungen und kulturelle Angebote im Kiez. Ergänzt wird das Drei-Religionen-Kita-Haus durch eine Bibliothek mit Seminarräumen im Untergeschoss. Darüber hinaus wird ein „Raum der Stille“ eingerichtet, der allen Mitarbeitern und Gästen für Momente der Ruhe und des Gebetes zur Verfügung steht. „Neben der wunderschönen Schmuckfassade überzeugen uns an dem Entwurf vor allem die Pläne für das Begegnungszentrum. Hier soll gemeinschaftliches Feiern, Spielen und Lernen, Kochen und Essen den Kitaalltag sinnvoll ergänzen. Hier wird das kommunikative Zentrum des Kitagebäudes entstehen.“, sagt Kathrin Janert, Vorständin des Evangelischen Kirchenkreisverbandes für Kindertageseinrichtungen Berlin Mitte-Nord.
„Unsere Idee spricht gleich mehrere Zukunftsthemen an“, so Iman Andrea Reimann, Leiterin des Deutschen Muslimischen Zentrums. „Der Bedarf an Kitaplätzen ist enorm. Wir wollen mit unserem Haus Kitaplätze für Berlin schaffen. Wir wollen mit unserem pädagogischen Konzept Kinder in ihren eigenen Traditionen stark machen und zugleich für ein Aufeinanderzugehen in einer vielfältigen Gesellschaft befähigen. Und wir wollen als Modellprojekt gemeinsam mit Pädagog:innen und Wissenschaftler:innen die Kompetenzen erarbeiten, die dazu auf Seiten der Erzieher:innen notwendig sind.“ Pfarrer Matthias Lohenner von der Evangelischen St. Markus-Gemeinde, auf deren Grundstück das Drei-Religionen-Kita-Haus entstehen wird, unterstreicht den Modellcharakter: "Das Projekt fasziniert mich schon seit langem. Da bringen Menschen das, was für sie elementar wichtig ist, ihren Glauben, in einen gemeinsamen Aushandlungsprozess ein, oder anders: Sie besprechen Nicht-Verhandelbares in Verhandlungen. Dass das geht, macht Mut für das Miteinander der Religionen in dieser Stadt. Und es ist toll, wenn unsere Gemeinde einen Beitrag zu diesem Projekt leisten kann."

Website Drei-Religionen-Kita

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