Berliner Karfreitagsprozession 2019: Wenn Mauern und Grenzen das Leben bedrohen

Berliner Karfreitagsprozession 2019: Wenn Mauern und Grenzen das Leben bedrohen

Berliner Karfreitagsprozession 2019: Wenn Mauern und Grenzen das Leben bedrohen

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Berliner Karfreitagsprozession 2019: Wenn Mauern und Grenzen das Leben bedrohen

Vor 30 Jahren fiel die Berliner Mauer in der friedlichen Revolution. Die Berliner Karfreitagsprozession am 19. April 2019 erinnert zu diesem Anlass an Mauern und Grenzen weltweit, an denen Menschen nach wie vor leiden müssen. Die Prozession beginnt um 11 Uhr im Anschluss an den Gottesdienst an der St. Marienkirche, Berlin Mitte. Freya Klier und Markus Meckel, prominente Vertreter der DDR-Bürgerrechtsbewegung, führen mit kurzen Texten die zum Teil lebensbedrohliche Situation in Grenzgebieten vor Augen. Bei der Prozession mit dabei sind außerdem Bischof Markus Dröge und der katholische Erzbischof Heiner Koch sowie zahlreiche Glaubensgeschwister aus der Ökumene. Initiiert wird die 2019 zum zehnten Mal stattfindende Berliner Karfreitagsprozession vom Evangelischen Kirchenkreis Berlin Stadtmitte. 

„Auch, wenn wir in diesem Jahr den 30 Jahre zurückliegenden Fall der Mauer feiern, dürfen wir nicht vergessen, dass Mauern und Grenzen in unserer Welt nach wie vor Realität sind“, sagt Superintendent Bertold Höcker, „Auf der koreanischen Halbinsel, an den Außengrenzen Europas, zwischen Mexiko und den USA und an so vielen weiteren Orten dieser Welt schränken Grenzen und Mauern die Freiheit ein und bedrohen Leben.“ Darauf machen Freya Klier und Markus Meckel bei der Prozession aufmerksam.  Markus Meckel, Mitbegründer der Sozialdemokratischen Partei der DDR (SDP), der als Außenminister der DDR die Deutsche Einheit verhandelte, betont: „In der DDR haben wir erlebt, wie wichtig es ist, internationale Solidarität zu erfahren. 30 Jahre nach der Überwindung von Diktatur und Mauer wollen wir die Hoffnungsbotschaft von Karfreitag und Ostern weitergeben, dass Freiheit und das Fallen von Mauern, das Durchlässigwerden von Grenzen möglich und uns zugesagt ist.“ Freya Klier, die heute als Regisseurin, Autorin und Dokumentarfilmerin arbeitet, ist bei der Karfreitagsprozession dabei, weil „die mörderische Gewalt sich nun schon von Jesus bis ins 21. Jahrhundert zieht und kein Ende zu nehmen scheint. Ich möchte etwas dagegen tun, nicht nur still für mich leiden.“

Die Schweigeprozession, an der jährlich bis zu 1000 Menschen teilnehmen, beginnt im Anschluss an den Gottesdienst um 11 Uhr vor der St. Marienkirche und führt durch Berlins Mitte zum Gendarmenmarkt. Sie endet nach etwa 90 Minuten mit dem Segen von Erzbischof Koch und Bischof Dröge auf dem Gendarmenmarkt. 

Die Prozession findet im Rahmen der Reihe „Glaube.Liebe.Revolution“ statt, die von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz initiiert wird. Mit dieser Reihe erinnert die EKBO an die tragende Rolle der evangelischen Kirche bei der friedlichen Revolution, die letztendlich zum Fall der Mauer geführt hat. 

 Foto:©Rolf Zöllner

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