02/07/2024 0 Kommentare
Theologin Trautwein warnt vor Wahlerfolgen von Hasspredigern
Theologin Trautwein warnt vor Wahlerfolgen von Hasspredigern
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Theologin Trautwein warnt vor Wahlerfolgen von Hasspredigern
Die Berliner Theologin Ulrike Trautwein hat vor einem weiteren Erstarken von Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und Antisemitismus in Europa gewarnt. Bei anstehenden Wahlen drohten Erfolge von Hasspredigern, sagte Trautwein laut Predigtmanuskript in einem Gottesdienst zur Eröffnung der diesjährigen Woche der Brüderlichkeit am Sonntag in Berlin. Dagegen gelte es Haltung zu zeigen und sich zum Menschsein, zur Menschenwürde und zur Gleichheit der Menschen zu bekennen.
Die Verbreitung von Hass und Intoleranz mitten in Mitteleuropa bringe die "Angst einer Zeit von vor 100 Jahren wieder zurück", betonte die evangelische Theologin. Das Auftreten von Hasspredigern und ihren Anhängern sei auch Ausdruck der Misere des "wachsenden Hasses gegen jüdische Menschen". Statistiken und Umfragen belegten, dass jüdische Menschen in Europa mit einem erstarkenden Antisemitismus konfrontiert seien, "nicht immer von Angesicht zu Angesicht, oft auch über Mobbing oder anonyme Sozialmedien".
Bestrebungen, anderen Menschen ihre Rechte und ihre Würde abzusprechen und sie zu entmenschlichen, müsse entgegengetreten werden, betonte Trautwein: "Dass solches Herabsetzen, Entmenschlichen trainiert wird, sehen wir an viel zu vielen Stellen." Der christliche Glaube stehe dafür, in jedem anderen Menschen eine Gleiche und einen Gleichen zu sehen. Die Kirche arbeite deshalb derzeit auch an einer Erklärung, die wie die Barmer Theologische Erklärung in der NS-Zeit "ein Bekenntnis zum Menschsein in seiner Gottesebenbildlichkeit und Würde" sein werde.
Ulrike Trautwein ist die Berliner Generalsuperintendentin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. In diesem Amt ist sie für den Sprengel Berlin verantwortlich, die mitgliederstärkste der drei Regionen der Landeskirche. (epd)
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