Wieder Roggenernte auf ehemaligem Todesstreifen

Wieder Roggenernte auf ehemaligem Todesstreifen

Wieder Roggenernte auf ehemaligem Todesstreifen

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Wieder Roggenernte auf ehemaligem Todesstreifen

An der Kapelle der Versöhnung auf dem einstigen Todesstreifen der Berliner Mauer ist am Dienstag die traditionelle Roggenernte eingebracht worden. Wie in den Vorjahren kam ein Mähdrescher vom Versuchsgut Domäne Dahlem zum Einsatz. Das Korn des knapp einen halben Hektar großen Getreidefeldes an der Bernauer Straße in Berlin-Mitte soll für verschiedene Projekte eingesetzt werden, wie die Stiftung Berliner Mauer ankündigte. Unter anderem sollen aus dem Mehl Oblaten für kirchliche Abendmahls-Feiern hergestellt oder zu besonderen Anlässen Brot gebacken werden.

Der Getreideanbau auf dem ehemaligen Todesstreifen und heutigen Mauer-Gedenkstättenareal geht zurück auf ein temporäres Kunstprojekt im Jahr 2005, aus dem dann eine dauerhafte Einrichtung wurde. Die evangelische Versöhnungsgemeinde und die benachbarte Stiftung Berliner Mauer sehen in der jährlichen Roggenernte "ein symbolkräftiges Zeichen für das Leben und damit für die Überwindung von Angst und Gewalt an diesem historischen Ort", wie es heißt.

Bereits im Frühjahr 1990 säten den Angaben zufolge einige Ostberliner auf dem ehemaligen Todesstreifen erstmals Lupinen aus. Später übernahmen Mitglieder der Kirchengemeinde die Aussaat, damit auf dem Gelände wieder etwas wächst. Mittlerweile wird seit dreizehn Jahren Getreide gesät, geerntet und nachhaltig verarbeitet. Betreut und gepflegt wird der Acker von der lebenswissenschaftlichen Fakultät der Berliner Humboldt-Universität, die auch Ernte und Aussaat übernimmt. (epd)

Foto: kallejipp, photocase.de

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