Muslimisches Gräberfeld auf evangelischem Friedhof eröffnet

Muslimisches Gräberfeld auf evangelischem Friedhof eröffnet

Muslimisches Gräberfeld auf evangelischem Friedhof eröffnet

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Muslimisches Gräberfeld auf evangelischem Friedhof eröffnet

In Berlin-Neukölln ist am Freitag auf dem evangelischen Emmaus-Friedhof ein muslimisches Begräbnisfeld eröffnet worden. Wie der Evangelische Friedhofsverband Berlin-Stadtmitte mitteilte, stehen auf dem Friedhof insgesamt rund 500 Grabstellen für Erdbeisetzungen im Sarg sowie sarglose Bestattungen im Leichentuch zur Verfügung. Zur Eröffnung waren neben Pfarrerin Corinna Zisselsberger als Vorstandsvorsitzende des Friedhofsverbands auch Imam Osman Örs von der Stiftung House of One sowie Umwelt-Staatssekretärin Silke Karcher (Grüne) vertreten.

In Berlin wächst seit Jahren der Bedarf an Bestattungen nach islamischem Ritus. Von 2012 bis 2021 fanden laut Senatsumweltverwaltung auf dafür ausgewiesenen Grabfeldern knapp 4.000 Beisetzungen statt. Dabei wurden Beerdigungen von Muslimen auf nicht für islamische Bestattungen ausgewiesenen Grabfelder nicht erfasst.

Bei den landeseigenen Friedhöfen sind laut Karcher die Bezirke zuständig, bei den anderen die jeweiligen Träger, zumeist die Kirchen. Sie rief alle Träger auf, mehr Platz für muslimische Grabfelder zu schaffen. Auch Imam Örs verwies auf den steigenden Bedarf muslimischer Begräbnisfelder. Gleichzeitig zeigte er sich über die Eröffnung sehr erfreut: „Die Eröffnung ist ein Zeichen dafür, dass ein interreligiöses Miteinander möglich sein kann.“

Zu einer islamischen Bestattung gehört unter anderem, dass Muslime nach der Totenwaschung in Tücher gehüllt beigesetzt werden. Für die in den deutschen Bestattungsgesetzen vorgeschriebene Sargpflicht gibt es Ausnahmen auf Friedhöfen, die dafür spezielle Grabfelder angelegt haben. (epd)

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