Urbane Kirchen für die Zukunft: 190 Jahre St. Elisabeth-Kirche und 125 Jahre Golgathakirche

Urbane Kirchen für die Zukunft: 190 Jahre St. Elisabeth-Kirche und 125 Jahre Golgathakirche

Urbane Kirchen für die Zukunft: 190 Jahre St. Elisabeth-Kirche und 125 Jahre Golgathakirche

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Urbane Kirchen für die Zukunft: 190 Jahre St. Elisabeth-Kirche und 125 Jahre Golgathakirche


Festtag am 28. September 2025 ab 10:30 Uhr mit einem bunten Programm in St. Elisabeth

Berlin, 18. September 2025. Kirchen für Kultur und Jugend: Gleich zwei Kirchweihjubiläen feiert die Evangelische Kirchengemeinde am Weinberg am 28. September mit 190 Jahren St. Elisabeth-Kirche und 125 Jahren Golgathakirche. Die historischen Kirchengebäude von 1835 und 1900 sind heute weltoffene Orte für Kultur, Spiritualität sowie Dialog und ziehen ein diverses Publikum ebenso an wie die internationale Künstler:innen-Community. Die Schinkel-Kirche St. Elisabeth in der Invalidenstraße ist seit 2003 ein etablierter Ankerpunkt für Kunst und Kultur in Berlin. In der Golgathakirche, Teil der „Himmlischen Höfe“ in der Borsigstraße, wird seit Januar 2025 mit einem multifunktionalen Konzept umgebaut: Als Veranstaltungsraum mit Feiern auf der Empore, bei festlichen Konzerten, bei Taizé-Gesängen oder Cosplay-Events wird die Kirche zusätzlich zu den Gottesdiensten erlebbar sein.

Weitere Informationen finden sich unter www.elisabeth.berlin und https://himmlische-hoefe.de .

„125 Jahre sind ein stabiles Fundament, auf das wir aufbauen und das mir Hoffnung für die nächsten Jahrzehnte gibt“, sagt Ulrike Wohlrab, Pfarrerin in der Golgathakirche. „Die Golgathakirche ist unser spirituelles Zentrum. Der Blick auf das Lichtkreuz in der Mitte über den Sitzbänken lädt zum Nachdenken ein, das Gebäude hat eine wunderbar beruhigende Atmosphäre, die zum Eintauchen anregt. Die bauliche Weiterentwicklung von Golgatha sorgt dafür, dass die Kirche ein offener Ort der Begegnung für die Gemeinde, den Kiez und Sinnsuchende bleiben kann – ein safer space for the soul.“

Cathrin Heinrich, seit Mai 2025 neue Geschäftsführerin des Kultur Büro Elisabeth, betont: „Das gemeinsame Fest mit der Evangelischen Kirchengemeinde am Weinberg verdeutlicht die enge Verzahnung zwischen Kirche, Kunst und Öffentlichkeit. Wir ermöglichen seit 2003 Kultur und öffnen die außergewöhnlichen Räume für ein vielfältiges Angebot, das von Musiktheater und Tanz über interdisziplinäre Formate bis hin zu gesellschaftspolitischen Veranstaltungsreihen reicht. Dadurch ist es uns möglich, die denkmalgeschützte Kirche wie auch die historische Villa Elisabeth von 1907 zu erhalten.“

St. Elisabeth-Kirche: Ein Kirchenraum mit einer bewegten Geschichte

St. Elisabeth ist die größte der vier Berliner Vorstadtkirchen, die der königliche Oberbaumeister Karl Friedrich Schinkel in den 1830er Jahren konzipierte und erbaute. Am 28. Juni 1835 wurde sie in Anwesenheit der Namensgeberin Elisabeth Ludovika von Bayern als Gotteshaus eingeweiht – „zur moralischen Erhebung der Verhältnisse in der Rosenthaler Vorstadt“. Die Kirchengemeinde war mit einem stark sozialen Profil in der Stadt sichtbar. Initiativen wie der Bau des Lazarus-Krankenhauses oder des St. Elisabeth-Stifts gingen auf das Engagement der Gemeinde zurück. Das hundertjährige Jubiläum von 1935/36 war wiederum von der NS-Diktatur überschattet. In der Nacht des 8. März 1945 wurde die Kirche durch eine Bombe getroffen und brannte vollständig aus. St. Elisabeth blieb in den Jahrzehnten bis zur Wiedervereinigung eine Ruine – ein „lost place“, mit Bäumen im Kirchenschiff und bröckelnder Fassade. 1991 begannen die ersten Sicherungs- und Aufbaumaßnahmen unter der Federführung des Architekten Klaus Block, BDA und Mitwirkung der Ev. Kirchengemeinde. 2003 folgte die Gründung des Kultur Büros Elisabeth, mit dem Ziel die denkmalgeschützten Räume für Kunst und Kultur zu öffnen.

Zukunftslicht Golgathakirche: Gemeinschaft und Austausch in den Himmlischen Höfen

Die von Max Spitta und Karl Wilde erbaute Golgathakirche wurde am 29. August 1900 eingeweiht.

Die kaiserzeitliche Kirche ist heute Teil eines historischen Gebäudeensembles, zu dem auch das Theologische Konvikt (in der DDR Sprachenkonvikt) sowie die Evangelische Studierendengemeinde gehören. Gemeinsam treten sie unter der Dachmarke „Himmlische Höfe“ auf. Das Theologische Konvikt und die Kirche waren in der DDR wichtige Orte der Begegnung und Bildung. 1989 wurde der Gründungsaufruf der Sozialdemokratischen Partei in der DDR (SDP) vorgestellt: Dozent:innen und Studierende beteiligten sich in der Bürgerbewegung „Demokratie Jetzt“. Heute finden hier Jugendliche und Studierende einen Raum für Austausch und spirituelle Suche, sei es im „Himmlischen Café“ oder in den besonderen Gottesdienstangeboten.

Programm am 28. September 2025

10:30 Uhr: Festgottesdienst mit anschließender Gemeindeversammlung und Sektempfang sowie Vorstellung der Kandidat:innen für die GKR-Wahl 2025

ab 12:30 Uhr: Mittagessen, Spiel- und Bastelaktionen

13:30 Uhr: Bilder und Erinnerungen von Zeitzeugen der letzten Jahrzehnte

14:30 Uhr: Kindermusical „Die Reise zur Daniel“ mit den Kinderchören der Kirchengemeinde

18 Uhr: Vierte Aufführung von „Fleisch und Geist“ von NICO AND THE NAVIGATORS in St. Elisabeth

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