Kreuzberger Friedhofsnacht

Kreuzberger Friedhofsnacht

Kreuzberger Friedhofsnacht

Freitag, 20. Juni 2025, 20:00 Uhr
Evangelischer Friedhof Dreifaltigkeit II, Bergmannstr. 42-44, 10961 Berlin
Evangelischer Friedhofsverband Berlin Stadtmitte

Taschenlampen nicht vergessen: Am Freitag, 20. Juni 2025 ab 20 Uhr wird der denkmalgeschützte Friedhof Dreifaltigkeit II in Berlin Kreuzberg zur lebendigen Bühne der Erinnerung und Kultur: Der Evangelische Friedhofsverband Berlin Stadtmitte lädt hierher zur Kreuzberger Friedhofsnacht ein. An den Grabstätten von Berliner Persönlichkeiten wie dem Architekten Martin Gropius, dem Theologen Friedrich Schleiermacher, dem Maler Adolph von Menzel oder der Schriftstellerin Charlotte von Kalb sowie vielen weiteren gibt es Lesungen, Vorträge, Musik und Tanz, Mitmachangebote und Segen to go, letzteren gespendet vom Berliner Segensbüro. Anlass ist der 200. Jahrestag des Bestehens des eindrucksvollen Friedhofs mitten in Kreuzberg.
Bei der Friedhofsnacht mit dabei sind unter anderen Musiker:innen der Berliner Symphoniker, das Theater Zentrifuge, das Media Luna Tango-Ensemble, der Clara Schumann Frauenchor, das Segensbüro sowie der Schauspieler Hans-Jürgen Schatz.

Der Eintritt ist frei, Spenden für den denkmalpflegerischen Erhalt sind willkommen!


Hintergrund: Der heute ca. 6 ha große Friedhof Dreifaltigkeit II wurde 1825 als weiterer Begräbnisplatz der Dreifaltigkeitsgemeinde in der heutigen Bergmannstraße 39 eingeweiht. Das Grundstück war Teil eines ehemaligen Weinbergs. Die zugehörige Dreifaltigkeits-Kirche (errichtet 1737-1739) befand sich am sogenannten Hammelmarkt in der Friedrichstadt an der südlichen Mauerstraße, wurde aber im Zweiten Weltkrieg zerstört. Zu den herausragenden Predigern der Gemeinde zählten Schleiermacher und Marheineke, die im umliegenden Stadtviertel durch die Straßennamen bis heute im Alltag präsent sind und deren letzte Ruhestätten sich auf dem Friedhof befinden. 

Die kreuzförmige Anlage des Wegesystem orientierte sich an Vorbildern der Renaissance und des Barocks und verweist auf die Funktion des Friedhofs als Kirche ohne Mauern. 1855 erfolgte die Erweiterung der Bestattungsfläche nach Süden zur Jüterboger Straße. Kapelle und Nutzgebäude an der Westwand wurden 1865 errichtet. Gartenarchitekt und Baumeister sind unbekannt. Der gesamte Friedhof steht im Ensemble unter Gartendenkmalschutz. 

Zahlreiche Ehrengräber des Landes Berlin, darunter die letzten Ruhestätten der Theologen Schleiermacher und Marheineke, des Architekten Martin Gropius, des Malers Adolph von Menzel oder der Schriftstellerin Charlotte von Kalb, sowie herausragende Beispiele der Grabmalskunst und -Architektur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts machen den Friedhof Dreifaltigkeit II zu einem einzigartigen Kulturort. Der Friedhof zählt neben dem Dorotheenstädtischen Friedhof I in Mitte, den drei direkt angrenzenden Friedhöfen zwischen Bergmannstraße und Südstern sowie den Kreuzberger Friedhöfen vor dem Halleschen Tor zu den ältesten und bedeutendsten Friedhöfen Berlins.

Bis heute wird der Friedhof aktiv für den Beisetzungsbetrieb genutzt und gehört seit 2009 zum Evangelischen  Friedhofsverband Berlin Stadtmitte, der als größter konfessioneller Friedhofsträger in Berlin insgesamt 46 Friedhöfe verwaltet, bewirtschaftet und entwickelt.


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