24/04/2025 0 Kommentare
Gedenkstunde - 80 Jahre Befreiung des Zwangsarbeiterlagers auf dem Friedhof Jerusalem V
Gedenkstunde - 80 Jahre Befreiung des Zwangsarbeiterlagers auf dem Friedhof Jerusalem V

Von 1942 bis 1945 mussten Zwangsarbeiter im Auftrag der christlichen Kirchen in Berlin unter widrigsten Bedingungen Schwerstsarbeit auf kirchlichen Friedhöfen verrichten. Die teilweise Minderjährigen lebten in einem von den Kirchen errichteten Zwangsarbeiterlager auf dem Gelände eines Friedhofs in Berlin-Neukölln. Am 24. April 1945 wurde das Zwangsarbeiterlager befreit. In einer gemeinsamen Gedenkstunde erinnern die Evangelischen Kirche Deutschland (EKD), die Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), der Evangelischen Kirchenkreis Berlin Stadtmitte und die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft daran. Außerdem wird eine Informationswand als neuer Bestandteil der ständigen Ausstellung unter freiem Himmel vorgestellt.
Bei der Erinnerungsstunde werden Zeitzeugenberichte ehemaliger Zwangsarbeiter vorgelesen, in denen sie über den Tag ihrer Befreiung und die nachfolgenden Ereignisse bis zu ihrer Rückkehr in die Heimat berichten. Im Anschluss gibt es eine Führung durch die Ausstellung.
Hintergrund: In der Zeit von 1942 bis 1945 betrieben 39 evangelische und drei katholische Kirchengemeinden gemeinsam ein Arbeitslager in Berlin-Neukölln zur Organisierung der Zwangsarbeit auf kirchlichen Friedhöfen. Das bewachte Zwangsarbeiterlager wurde nach den Maßstäben des nationalsozialistischen Staates in der Regie der Kirche angelegt und geführt. Die Lagerbewohner waren zum Teil noch minderjährig aus den von der Wehrmacht besetzten Gebieten der ehemaligen Sowjetunion, vor allem aus der Ukraine, deportiert worden. Sie mussten unterschlimmsten Bedingungen auf Friedhöfen im gesamten Stadtgebiet arbeiten. Seit dem Jahr 2000 wird unter Leitung der Generalsuperintendentur Berlin an dem ehemaligen Ort der Zwangsunterbringung an dieses von der Kirche zu verantwortende Unrecht erinnert.
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