Bundespräsident Gauck besucht Kältehilfe in Berliner Tabor-Gemeinde

Bundespräsident Gauck besucht Kältehilfe in Berliner Tabor-Gemeinde

Bundespräsident Gauck besucht Kältehilfe in Berliner Tabor-Gemeinde

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Bundespräsident Gauck besucht Kältehilfe in Berliner Tabor-Gemeinde

Am Abend des 6. Januars 2015 war Bundespräsident Joachim Gauck auf Einladung des Diakonischen Werkes zu Gast in der Evangelischen Taborkirche in Berlin-Kreuzberg. Dort finden in der kalten Jahreszeit bis zu 60 obdachlose Menschen einen Schlafplatz.



Bundespräsident Joachim Gauck: „Es bewegt mich sehr, was ich hier gesehen und erlebt habe. Hier zeigt sich, wie eine Kirchengemeinde - mit vielen engagierten Ehrenamtlichen - einen wichtigen Beitrag für Obdachlose leistet. So gut sie es kann und zwar an einem Tag in der Woche, an anderen Tagen helfen andere. Die obdachlosen Menschen sind mir hier sehr offen begegnet und haben das Gespräch und den persönlichen Kontakt gesucht.“



Diakoniedirektorin Barbara Eschen: „Wir freuen uns sehr über den Besuch des Bundespräsidenten bei der Berliner Kältehilfe und sein Interesse an der Arbeit der Träger der Diakonie und der Kirchengemeinden in der Kältehilfe. Die evangelische Taborkirche ist vorbildlich in ihrer Obdachlosenarbeit. Jeden Dienstagabend öffnet die Kirche ihre Türen für bis zu 60 Obdachlose, die einen Schlafplatz im Vorraum der Kirche, eine warme Mahlzeit, eine medizinische Grundversorgung durch ehrenamtliche Ärztinnen und Ärzte und ein offenes Ohr der ehrenamtlichen Mitarbeitenden bekommen.“



Die Berliner Kältehilfe steht vor einigen Herausforderungen, bei deren Lösung auch die Politik und die Gesellschaft gefragt sind:




  • die Suche nach geeigneten Immobilien: Es gibt nur wenige geeignete Immobilien, die für nur fünf Monate genutzt werden können. Der Berliner Senat ist bereit, bis zu 600 Plätze pro Nacht zu finanzieren. Diese zu erreichen ist aufgrund der Lage auf dem Immobilienmarkt sehr schwierig. „Hier sind Eigentümer und Verwalter von Immobilien gefragt“, sagt Diakoniedirektorin Eschen.

  • medizinische Versorgung: Obdachlose Menschen werden in Berlin zwar in Krankenhäusern im Notfall behandelt, eine weiterführende medizinische Betreuung und Versorgung gibt es aber nicht. Bei Krankheiten hilft ein Netz aus ehrenamtlichen Ärztinnen und Ärzten und Obdachlosenambulanzen. Barbara Eschen: „Was Berlin braucht, ist eine Krankenstation für obdachlose Menschen.“

  • Unterbringung von Familien: Immer mehr Familien mit Kindern – oft Bürgerinnen und Bürger aus anderen Ländern der Europäischen Union – tauchen in der Kältehilfe auf. Diese Familien müssten eigentlich von den Bezirken im Rahmen der allgemeinen Gefahrenabwehr (ASOG-Unterbringung) versorgt werden, oft werden ihre Ansprüche aber nicht anerkannt. „Hier sind die Bezirke in der Pflicht“, sagt Diakoniedirektorin Eschen. „Die Kältehilfe ist kein Platz für Kinder und Jugendliche.“





Fotos: ©Diakonisches Werk/Bornemann.


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