02/07/2024 0 Kommentare
Karfreitagsprozession: Erinnern an Glaubensschicksale
Karfreitagsprozession: Erinnern an Glaubensschicksale
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Karfreitagsprozession: Erinnern an Glaubensschicksale
Bei der Berliner Karfreitagsprozession haben Christen an Glaubensgeschwister erinnert, die wegen ihrer Religion verfolgt werden. Vor dem Hintergrund des jüngsten Anschlags auf koptische Palmsonntagsgottesdienste in Ägypten zogen nach Veranstalterangaben mehrere hundert Menschen von der Berliner St. Marienkirche am Alexanderplatz vorbei an weiteren Erinnerungsorten bis zum Französischen Dom auf dem Gendarmenmarkt. Zahlreiche Passanten und Touristen schlossen sich der Prozession an. Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge sagte in seiner Predigt, er wünsche sich, dass die Hoffnung in den Herzen der von Gewalt betroffenen Christen nicht erlischt.
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Dröge erinnerte an "Instanzen des Leidens" von Menschen im In- und Ausland. Menschen würden "durchgereicht", gerieten in die Fänge von Schlepperbanden, würden ertrinken, sagte er und verwies damit auf das Schicksal vieler Flüchtlinge. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) gedachte auch der Opfer des Terrors in Europa und mahnte Verständnis zwischen den Religionen an: "Zeichen der Menschlichkeit mögen uns davor bewahren, in die Falle zu tappen, die uns Extremisten und Terroristen stellen." Sie wollten die Gesellschaft spalten, staatliche Ordnung schwächen und von Angst profitieren.
Zur etwa 90-minütigen ökumenischen Schweigeprozession kamen neben Dröge auch der katholische Erzbischof Heiner Koch, der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, sowie die Juristin und Frauenrechtlerin Seyran Ates als Vertreterin der Muslime. An der Spitze des Umzugs wurde ein knapp drei Meter hohes und 50 Kilogramm schweres, grünes Kreuz getragen. Im Jahr des 500. Reformationsjubiläums stand die Prozession unter dem Wort Martin Luthers "Hier stehe ich und kann nicht anders“.(epd)
Foto: ©EKBO/Thorsten Wittke
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