"Shalom Berlin"

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"Shalom Berlin"

Bekannte Schauspieler, israelische DJs, ein ehemaliger Regierender Bürgermeister: Die 29. Jüdischen Kulturtage Berlin bieten ein vielfältiges Programm mit prominenten Gästen. Unter dem Titel "Shalom Berlin" lädt die Jüdische Gemeinde vom 5. bis 13. November zu 16 Veranstaltungen in Kulturorte, Gemeindehäuser und Synagogen ein. Das Festival, dessen Programm am Donnerstag vorgestellt wurde, wird mit dem Konzert "Jews in Jazz" des Swing Dance Orchesters von Andrej Hermlin in der Synagoge Rykestraße eröffnet.
Die Kulturtage brächten zum Ausdruck, dass das Judentum mit Lebensfreude verbunden sei, betonte der Vorsitzende der Gemeinde, Gideon Joffe: "Wir sind sehr diesseitsgewandt." Das Motto "Shalom Berlin" sei auch eine Einladung zum Kennenlernen, sagte Intendant Gerhard Kämpfe: "Man muss aufeinander zu gehen, um gegenseitig Verständnis wachsen zu lassen." Das zur 750-Jahr-Feier Berlins 1987 gegründete Jüdische Kulturfestival sei das erste in Deutschland nach der Shoa gewesen, betonte Kulturdezernentin Sara Nachama: "Wir kommen mit Shalom zum Publikum, und ich hoffe, dass auch Shalom zurückkommt."
Auf dem Programm stehen unter anderem eine musikalische Lesung zu jüdischem Humor mit den Schauspielern Anna Thalbach, Udo Samel, Ingo Naujoks und Nadine Schori im Renaissance-Theater, ein Kinotag mit Kultfilmen jüdischer Regisseure und eine Podiumsdiskussion über das Jüdischsein im heutigen Berlin, zu der auch Berlins früherer Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) erwartet wird.
In der Kulturbrauerei wird unter dem Motto "Klezmer trifft Derwisch trifft Meister Eckhart" zu einem jüdisch-islamisch-christlichen Dialog eingeladen. Die Berliner Band Jewdyssee, der Sänger Karsten Troyke und die israelischen DJs Udisho und Godes aus Tel Aviv beteiligen sich am Musikprogramm.
Zum Abschluss stehen ein Kinderkonzert unter dem Titel "Felix, der glückliche Mendelssohn" und ein Kammermusikabend mit dem Violinvirtuosen Daniel Hope und dem Pianisten Sebastian Knauer auf dem Programm.
Mit seinem Konzert wolle er auch ein künstlerisches Statement zu aktuellen politischen Entwicklungen abgeben, betonte Hermlin: "Wir leben in Zeiten, in denen Antisemitismus in Deutschland wieder hoffähig geworden ist." Dem müsse entgegengetreten werden. Ein großer Teil des amerikanischen Jazz sei von jüdischen Komponisten und Künstlern geprägt worden. "Wir wollen an diese Musiker erinnern", sagte Hermlin. Mit einer Gedenkveranstaltung am 9. November erinnern die Jüdischen Kulturtage auch an die Opfer der NS-Novemberpogrome 1938.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) würdigte das Festival als "Klassiker des Berliner Kulturlebens". Die Kulturtage zeigten, dass "jüdisches Leben und jüdische Kultur wieder ihren festen Platz in Berlin gefunden haben", betonte Müller in einem Grußwort. Das Land Berlin unterstützt die Jüdischen Kulturtage nach Gemeindeangaben jährlich mit rund 250.000 Euro. 2015 hatte die Gemeinde das Festival abgesagt und dies mit der schwierigen finanziellen Situation des Landes Berlin begründet. (epd)


Foto: (c) Armin Staudt-Berlin, photocase.de

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