Modellprojekt: BrückenbauerInnen unterstützen pflegebedürftige Migranten

Modellprojekt: BrückenbauerInnen unterstützen pflegebedürftige Migranten

Modellprojekt: BrückenbauerInnen unterstützen pflegebedürftige Migranten

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Modellprojekt: BrückenbauerInnen unterstützen pflegebedürftige Migranten
Innerhalb der nächsten Jahre wird die Zahl der pflegebedürftigen Migranten enorm steigen: von aktuell 1,4 Millionen über 65-jähriger mit Migrationshintergrund auf 2,8 Millionen im Jahr 2030. Es fehlt an Strukturen, um den wachsenden Personenkreis der pflegebedürftigen Menschen mit Migrationshintergrund kultursensibel und niedrigschwellig auf vorhandene Hilfsangebote aufmerksam zu machen. Das Modellprojekt Interkulturelle BrückenbauerInnen in der Pflege (IBIP) des Diakonischen Werks Berlin Stadtmitte e. V. will diese Lücke schließen: Es bildet Frauen und Männer unterschiedlicher Herkunftssprachen zu BrückenbauerInnen aus, damit sie als Sprach- und Kulturmittlerinnen und -mittler Pflegefachkräfte ambulanter Einrichtungen unterstützen können. Außerdem werden sie in Zusammenarbeit mit Migrantenvereinen Pflegebedürftige mit Migrationshintergrund und deren Angehörige über ihre Rechte und die Unterstützungsangebote informieren. Bei der Auftaktveranstaltung des Modellprojektes am 15. Februar 2016 wird das Projekt vorgestellt. Prof. Dr. Olivia Dibelius von der Evangelischen Hochschule Berlin spricht zu „Lotsenkonzepten im Fokus der Versorgungsforschung“. Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann und Boris Velter, Staatssekretär für Arbeit, werden aus politischer Perspektive Stellung nehmen. Dr. Christiane Eifert, Vertreterin des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV), erläutert das Modellprogramm. Auch die zehn frisch ausgebildeten BrückenbauerInnen und die Projektkoordinatorin, Nazife Sari, werden vorgestellt.
„Für dieses Projekt brauchen wir Menschen, die zum einen Sprach- und Kulturkenntnisse haben und zum anderen das Pflege- und Beratungssystem in Berlin kennen“, sagt Evi Gülzow, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks Berlin Stadtmitte. V. . Die zehn Absolventinnen und Absolventen sprechen sieben verschiedene Sprachen. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer viermonatigen Ausbildungsphase starten die BrückenbauerInnen nun in die Praxis: Sie arbeiten in vier Pflegestützpunkten und zwei Sozialstationen in den Bezirken Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln. „Die Pflege in der Einwanderungsgesellschaft braucht neue Wege und Formen“, betont Evi Gülzow, „Wir freuen uns, dass diese strukturierte Zusammenarbeit von Pflegefachkräften und BrückenbauerInnen nun neue Erfahrungen für alle möglich macht.“
Finanziert wird das Modellprojekt von der GKV. Zu den Kooperationspartnern gehören die AOK Nordost, der Diakonie-Pflege Verbund Berlin, das Diakoniewerk Simeon gGmbH, das Diakonische Bildungszentrum Lobetal sowie das Evangelische Geriatriezentrum Berlin gGmbH. Camino, Werkstatt für Fortbildung, Praxisbegleitung und Forschung sowie Prof. Dr. Olivia Dibelius von der Evangelischen Hochschule Berlin verantworten die wissenschaftliche Begleitung.

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