02/07/2024 0 Kommentare
Freiheit, Schmerz und Hoffnung: Fotojournalistinnen aus Belarus dokumentieren eine Bewegung
Freiheit, Schmerz und Hoffnung: Fotojournalistinnen aus Belarus dokumentieren eine Bewegung
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Freiheit, Schmerz und Hoffnung: Fotojournalistinnen aus Belarus dokumentieren eine Bewegung
Nach den gefälschten Präsidentschaftswahlen in Belarus vom 9. August 2020 und der gewaltsamen Niederschlagung der ersten Proteste gingen Hunderttausende Menschen im ganzen Land auf die Straße, um für ein Ende der Gewalt und faire Neuwahlen zu protestieren. Die seit Jahrzehnten größte Demokratiebewegung Europas beeindruckte mit ihren friedlichen und kreativen Protestaktionen und ließ in der Gesellschaft ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Solidarität entstehen.
Das Regime jedoch schlug jedes Dialogangebot aus, regierte stattdessen mit Gewalt und Terror, missachtete vorsätzlich die eigenen Gesetze, ließ Zehntausende verhaften und verurteilte Hunderte in absurden Gerichtsprozessen. Jede Form von (vermuteter) Kritik wird hart bestraft. Viele fühlen sich an den stalinschen Terror der 1930er Jahre erinnert. Doch der Widerstand ist trotz massiver staatlicher Gewalt weiterhin da und zeigt sich in den Gesprächen im Familien- und Bekanntenkreis, in Diskussionsforen und Aktionen im öffentlichen Raum. Vor allem aber hat ein grundlegender Wandel im Bewusstsein der Bevölkerung eingesetzt. Jedem ist klar: es gibt kein Zurück in die Zeit vor dem Sommer 2020.
Frauen und Fotojournalistinnen haben in der Protestbewegung eine entscheidende, wichtige Stellung eingenommen. Gewaltlos, einfühlsam und beharrlich haben sie die Proteste begleitet.
Die Ausstellung „Freiheit, Schmerz und Hoffnung: Fotojournalistinnen aus Belarus dokumentieren eine Bewegung“ zeigt Fotografien von zehn Frauen, die davon erzählen, was es bedeutet, in diesen schweren Zeiten faire Bildberichterstattung über die Entwicklungen im Land zu machen. Sie haben sehr viel riskiert, um die am Zaun der Gethsemanekirche Berlin öffentlich präsentierte Auswahl von letztem Jahr aufzunehmen. Neue Bilder und Texte beleuchten zudem auf ganz persönliche Weise die aktuelle Situation im Land und berichten davon, dass die journalistische Arbeit heute kaum noch möglich, weil zu gefährlich geworden, ist.
Text: Ina Rumiantseva und Franca Wohlt
KLEISTER ist ein fotografisches Projekt, welches von Kaetha - der kuratorischen Zusammenarbeit von hannah goldstein und Katja Haustein - organisiert wird. KLEISTER realisiert regelmäßig Fotoausstellungen im öffentlichen Raum.
Die Ausstellung „Freiheit, Schmerz und Hoffnung: Fotojournalistinnen aus Belarus dokumentieren eine Bewegung“ entstand in Kollaboration mit Franca Wohlt, Ina Rumiantseva - Belarusische Gemeinschaft RAZAM e.V. und der Gethsemankirche
Die im Ausland lebenden Belarussinen und Belarusen organisieren vielfältige Hilfsinitiativen und informieren über die Situation in ihrem Land – in Deutschland über den am 9. August 2020 gegründeten Verein RAZAM e.V. Für ihre Arbeit ist der Verein dringend auf Spenden angewiesen (razam.de/spenden)
Mit Arbeiten von Mit Arakhouskaya, Darya Burakina, Nadia Buzhan, Kseniya Halubovich, Katsya Hardzeeva, Tanya Kapitonova, Lesia Pcholka, Violetta Savchits, Volha Shukaila &Tatsiana Tkachova
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