Die Rede von Greta Thunberg bei "Fridays for Future" in Berlin

Die Rede von Greta Thunberg bei "Fridays for Future" in Berlin

Die Rede von Greta Thunberg bei "Fridays for Future" in Berlin

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Die Rede von Greta Thunberg bei "Fridays for Future" in Berlin

Erstmals hat sich die schwedische Klima-Aktivisten Greta Thunberg bei den "Fridays for Future"-Demonstrationen in Deutschland mit einer längeren Rede geäußert. Beim Klimaprotest in Berlin am Freitag forderte die 16-Jährige die älteren Generationen und Entscheidungsträger auf, die jungen Menschen in ihrem Kampf gegen die Klimakrise zu unterstützen. Der Evangelische Pressedienst (epd) dokumentiert die gesamte Rede als Übersetzung.

"Vielen Dank, dass ihr heute hier seid. Ich hoffe, ihr genießt alle eure Sommerferien. Aber wir machen weiter, selbst wenn Ferien sind. Denn die Klimakrise stoppt nicht einfach an, nur weil wir in die Ferien fahren. Also machen wir weiter.

Und ich möchte ein besonderes Danke an all die Organisatoren in ganz Deutschland aussprechen. Diese Bewegung in Deutschland hat wirklich Geschichte geschrieben, würde ich sagen. Vielen Dank an euch! Danke an alle, die teilgenommen haben. Ich denke, ihr solltet euch selbst applaudieren, weil ihr es wert seid.

Wenn du ein Klimaaktivist bist, insbesondere ein junger Klimaaktivist, kannst du dich häufig fühlen, als laste die Welt, die Zukunft auf deinen Schultern, wie eine große Bürde. Und du fühlst dich immer, als tätest du nicht genug. Aber wir tun mehr als wir können. Wir sind nicht diejenigen, die nicht genug tun. Es sind die Menschen an der Macht, die Politiker, die Führungskräfte in der Wirtschaft und die Medien, die nicht genug tun. Sie sind diejenigen, die Verantwortung spüren sollten.

Wir jungen Menschen sind nicht jene, die die Welt retten werden. Wir haben nicht genug Zeit, um aufzuwachsen und das Sagen zu bekommen. Denn es muss jetzt passieren. Aber wir jungen Menschen, wir sind jene, die Druck auf die Mächtigen ausüben und sicherstellen werden, dass sie die Welt retten und die künftigen Lebensbedingungen für die Menschheit beschützen.

Alles ist einfach so seltsam, die Situation ist seltsam: Dass die älteren Generationen, die Erwachsenen sich nicht trauen, Verantwortung zu übernehmen. Stattdessen sind es die Kinder und jungen Leute, die diese Verantwortung übernehmen. So weit ist es gekommen: Die jungen Leute fühlen, sie müssten ihre eigene Bildung opfern, um gegen die Zerstörung ihrer Zukunft zu protestieren. Wir sagen: Das muss jetzt aufhören! Wir rufen die erwachsenen Generationen, die älteren Generationen: Bitte helft uns! Denn wir können dies nicht alleine tun, wir bitten um eure Hilfe.

Ich werde oft gefragt: Was hält dich in Gang und was gibt dir Hoffnung? Und dann sage ich immer: All die Menschen, die auf die Straße gehen, die Kinder, die für das Klima die Schule bestreiken, Menschen wie ihr, hier und heute. Ihr seid die Menschen, die mich weitermachen lassen. Ich weiß sicher, dass ich nie aufgeben werde und ich hoffe, ihr auch nicht. Denn dies ist eine Frage von Leben und Tod und wir werden kämpfen, weil wir wissen, was auf dem Spiel steht und wir werden niemals aufhören.

Wir wissen, dass der Kampf gegen die Klimakrise kein Kampf ist, der einfach so enden wird. Es wird für eine sehr lange Zeit weitergehen. Es wird Jahre brauchen. Also müssen wir uns leider darauf vorbereiten, noch eine sehr lange Zeit weiterzumachen. Aber das ist, was wir tun müssen, wir haben keine andere Wahl. Also, seid ihr dabei?" (epd)

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