02/07/2024 0 Kommentare
Fremdsprachige Kirchen in Berlin stoßen an ihre Grenzen
Fremdsprachige Kirchen in Berlin stoßen an ihre Grenzen
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Fremdsprachige Kirchen in Berlin stoßen an ihre Grenzen
Die fremdsprachigen christlichen Kirchen in Berlin profitieren vom Bevölkerungswachstum der Stadt. Keine der fremdsprachigen Mitgliedsgemeinden könne sich derzeit über zu geringen Zuspruch beschweren, sagte der Vorsitzende des Internationalen Konvents Christlicher Gemeinden in Berlin und Brandenburg, Archimandrit Emmanuel Sfiatkos, dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Als Beispiele nannte der griechisch-orthodoxe Priester die koptische, die iranisch-presbyterianische sowie die syrisch- und griechisch-orthodoxen Gemeinden. Diese erlebten in den vergangenen Jahren einen steten Zuwachs, bedingt durch die Krisen in den jeweiligen Herkunftsländern. Allein die griechisch-orthodoxe Gemeinde in Berlin sei in den vergangenen fünf Jahren um fast 50 Prozent auf insgesamt 25.000 Mitglieder angewachsen.
Mit dem Mitgliederwachstum hätten die Gemeinden zunehmend auch Raumprobleme, sagte Sfiatkos, der auch Vorsitzender des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg ist. Schwierigkeiten machten dabei vor allem die steigenden Mieten. "In der Regel sind die Gemeinden auf die Finanzierung durch ihre Mitglieder angewiesen." Auch sei es eher die Ausnahme, dass ein Geistlicher aus der Heimat finanziert werde, sagte Sfiatkos. "Eine besondere Herausforderung erleben die Gemeinden darin, ihre neuen Mitglieder bei der Integration zu unterstützen."
"Viele fremdsprachige Gemeinden sind mit ihren Gottesdiensten bei evangelischen oder katholischen Ortsgemeinden zu Gast", sagte Sfiatkos. Der Internationale Konvent Christlicher Gemeinden in Berlin und Brandenburg hat derzeit 37 Mitgliedsgemeinden, der Ökumenische Rat 32 Mitgliedskirchen. Insgesamt gibt es den Angaben zufolge mehr als 100 fremdsprachige christliche Gemeinden in der Hauptstadt.
Zwar spiele bei allen Gemeinden die Verbundenheit zur alten Heimat eine wichtige Rolle, unterstrich Sfiatkos und fügte mit Blick auf seine eigene Gemeinde hinzu: "Wir sind eine Kirche in der Diaspora, aber wir sind hier heimisch geworden." Dabei spiele die Nationalität der Mitglieder keine Rolle. So gebe es in seiner Gemeinde Menschen etwa aus Uganda, den USA und Frankreich. "An erster Stelle steht, den Menschen eine geistige Heimat zu bieten", sagte der Gemeindevorsteher. Archimandrit ist eigentlich der orthodoxe Titel für einen Klostervorsteher, ähnlich einem Abt eines römisch-katholischen Kloster. (Lukas Philippi, epd)
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